Hohes Diabetes Typ 2 Risiko durch Adipositas
Die Adipositas ist ein starkes Übergewicht und wird aus dem lateinischen Wort adeps (deutsch: Fett) hergeleitet. Adipositas hat sich in den vergangenen Jahren weltweit zu einer regelrechten Epidemie entwickelt.
„Es ist wichtig, zwischen Übergewicht (BMI über 25) und Adipositas zu unterscheiden. Adipositas bedeutet zwar immer auch Übergewicht, jedoch ist nicht jeder Übergewichtige auch adipös. So spricht man zwischen einem BMI von über 25 und unter 30 von Übergewicht, einer Vorstufe zur Fettleibigkeit. Ab einem BMI von 30 gilt man dann als adipös“,
sagt Dr. Padia Rasch, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren.
Im Vergleich zu Übergewicht bedeutet Adipositas eine krankhafte und übermässige Menge an Körperfett. Das mit der Adipositas verbundene starke Übergewicht erhöht das gesundheitliche Risiko deutlich.
Ein BMI von über 30 ist oftmals Auslöser zahlreicher Volkskrankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes Typ2.
„Man weiss heute sehr genau, dass das Risiko, einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln, mit dem Körpergewicht ansteigt. Wenn zu viel Fett im Körper ist, wirkt das eigene Insulin nicht mehr ausreichend.
Es muss dann mehr Insulin freigesetzt werden, weil die Wirkung vermindert ist. Wenn der Körper diese Überkapazität nicht mehr leisten kann, kommt es zum Typ-2-Diabetes.
Zu einer Erkrankung kommt es jedoch erst, wenn gleichzeitig so genannte Diabetesgene, also eine familiäre Diabetesbelastung, hinzukommen“, erklärt Rasch.
Diabetesrisiko kann beeinflusst werden
Dr. med. Padia Rasch
Im Gegensatz zum Typ 1 Diabetes, kann man das Risiko an einem Typ 2 Diabetes zu erkranken, selber beeinflussen.
„Eine Gewichtsabnahme senkt das Risiko für einen Diabetes Typ 2. Schon eine geringe Gewichtsabnahme zu Beginn von fünf bis zehn Kilogramm reicht aus, um das Diabetesrisiko um 60 bis 70 Prozent zu senken“, so Rasch.
Zudem verbessert ein gesundes Körpergewicht nicht nur die Blutzuckerwerte, sondern auch den Blutdruck und die Blutfettwerte.
Umso wichtiger ist es, eine langfristige Gewichtsabnahme anzustreben. Eine Diät birgt jedoch immer das Risiko eines Jojo Effekts. Wichtiger ist eine gesamte Ernährungsumstellung, die optimal in den Alltag integriert werden kann.
„Für die Betroffenen ist der Anfang einer Ernährungsumstellung oftmals schwer. Häufig leiden sie noch an anderen Gesundheitsbeschwerden, die in eine Gewichtsabnahme miteinbezogen werden müssen. Deshalb kann ein Aufenthalt in einer spezialisierten Klinik sinnvoll sein“, weiss Padia Rasch.
Zentral ist, dass man zu Beginn einer Ernährungsumstellung die aktuelle Gesundheitssituation des Patienten analysiert und erreichbare Ziele setzt.
„Ebenso kommt der gezielten Labordiagnostik eine grosse Bedeutung zu. Nur so kann herausgefunden werden, welche Mikronährstoffe dem Patienten bei der Gewichtsabnahme helfen.“
Stoffwechselkur bei Adipositas
Als erfolgreich hat sich eine Stoffwechselkur zu Beginn der Ernährungsumstellung erwiesen.
Dazu gibt es 12 – 15 exakt bilanzierte Kleinmahlzeiten am Tag. Die Tageskalorienmenge darf 800 – 1000 Kalorien nicht überschreiten.
„Es geht bei dieser Ernährungsumstellung nicht um strikte Gebote oder Verbote, sondern vielmehr darum, sich bewusst zu machen, welches Essverhalten und welche Nahrungsmittel die Gesundheit unterstützen und diese in den Alltag zu integrieren.“
Deshalb liegt laut Dr. Rasch ein besonderer Schwerpunkt auf der Schulung und Sensibilisierung der Patienten bezüglich ihrer Ernährung. Wichtig für die Gewichtsabnahme ist auch regelmässige Bewegung.
Denn, wer sich im Alltag viel bewegt, kann das Diabetesrisiko fast halbieren.
„Moderne Diabetologie heisst heute personalisierte Diabetologie auch im Sinne der Schulmedizin, nicht ausschliesslich der Biologie“, betont Padia Rasch abschliessend.
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