Ernährung

Abnehmen im Schlaf?

Abnehmen im Schlaf?

Abnehmen im Schlaf – im Rhytmus der biologischen Uhr.

Bei uns Menschen beeinflusst der Zeitpunkt, zu dem wir das Essen einnehmen, unser Körpergewicht ganz erheblich.

Unsere biologische Uhr ist anders als z. B. bei nachtaktiven Mäusen so eingestellt, dass wir eigentlich tagsüber im Hellen unseren Alltagsgeschäften nachgehen und nachts ruhig schlafen sollten.

Auf Schichtarbeit, bei der die Kalorienaufnahme hauptsächlich in den Nachtstunden erfolgt, ist die Biologie des Menschen nicht vorbereitet. Deshalb haben bspw. Schichtarbeiter ein erhöhtes Risiko, übergewichtig und zuckerkrank zu werden.

Im Rhythmus der biologischen Uhr essen - wie abnehmen im Schlaf?

Wenn die Nahrungsaufnahme nicht im Einklang mit der biologischen Uhr erfolgt, muss vermehrt mit Gewichtszunahme und mit Stoffwechselkrankheiten gerechnet werden.

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Die biologische Uhr steuert die Ausschüttung von Hormonen, die den Energiestoffwechsel im Körper regulieren (z.B. Insulin, Glukagon, Leptin, Ghrelin, Adiponektin).

Auch die Aktivität mancher Enzyme des Zucker-, Fett- und Cholesterinstoffwechsels folgt der biologischen Uhr mit Aktivitätszunahmen und –abnahmen im Verlauf von 24 Stunden.

Die biologische Uhr ist dafür verantwortlich, dass Körperfunktionen (z.B. auch die Konzentrationsfähigkeit), Hormone und Enzyme im 24-Stunden-Rhythmus den Tag-Nacht-Rhythmus der Umwelt übernehmen können.

Die biologischen Prozesse in den Organen und Körperzellen werden durch die biologische Uhr den Umweltbedingungen angepasst, die sich im Wechsel der Jahreszeiten verändern (z.B. Änderungen von Tageslänge und Aussentemperatur).

Es ist keineswegs gleichgültig, zu welchen Tageszeiten Mahlzeiten eingenommen werden. Die Ernährungswissenschaftler sind sich allerdings noch nicht einig, zu welcher Tageszeit welche Nährstoffe (Fett, Eiweiss, Kohlenhydrate) am besten geeignet sind, um optimal vom Körper verwertet zu werden.

Bereits klar ist jedoch, dass gewohnheitsmässiges Essen während der Nacht ganz und gar nicht zum 24-Stunden-Rhythmus der biologischen Uhr passt und Übergewicht und Diabetes provozieren kann.

Schlafmangel macht hungrig und dick - wie funktioniert abnehmen im Schlaf?

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Der von der biologischen Uhr gesteuerte Körperstoffwechsel wird zusätzlich vom Schlaf beeinflusst.

Zu wenig Schlaf und Störungen der Schlafqualität

(z.B. Einschlaf- oder Durchschlafstörungen, Schnarchen mit Atemaussetzern) wirken sich ungünstig auf das Körpergewicht und die Stoffwechselgesundheit aus. Gut bekannt ist, dass  Übergewicht, Fettleibigkeit und Zuckerkrankheit entstehen können, wenn die betroffenen Personen dazu erblich veranlagt sind, zu viel essen und sich körperlich zu wenig bewegen.

Noch wenig bekannt ist aber die Entdeckung, dass dabei auch zu kurzer oder gestörter, nicht erholsamer Schlaf eine wichtige Rolle spielt.

In der modernen 24-Stunden-Gesellschaft gehört es zum guten Ton, immer wach und jederzeit erreichbar zu sein, um die neusten Entwicklungen und Informationen keinesfalls zu verschlafen.

Dauernd wollen wir online bleiben, um im Internet einzukaufen oder zu spielen, um an sozialen Netzwerken teilzunehmen oder Radio- und Fernsehsendungen zu verfolgen und vieles mehr.

Der Schlaf erscheint da immer mehr als unproduktive, nutzlos vertrödelte Zeit. Der Schlaf ist aber nicht nur für die Erholung von Körper und Geist wichtig, sondern er hilft auch bei der Harmonisierung des Stoffwechsels.

Wer schläft, isst nicht – und wer isst, schläft nicht. Abnehmen im Schlaf was darf ich essen?

Wer wenig schläft, hat also mehr Zeit zum Essen. Und Essen ist ja in unserer Überflussgesellschaft rund um die Uhr und überall sofort verfügbar.

Die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Appetit sind aber noch weit komplexer, denn der Schlaf harmonisiert das Zusammenwirken der Hormone, die den Blutzucker und den Appetit regulieren.

Wenn der Schlaf zu kurz ist (weniger als 6 Stunden), gibt die Leber zu viel Zucker ins Blut ab und die Muskeln nehmen zu wenig Zucker aus dem Blut auf, sodass der Blutzuckerspiegel ein zu hohes Niveau erreichen kann (Vorstufe von Diabetes).

Zudem steigert zu kurzer Schlaf den Appetit, wie aus Versuchen bekannt ist, bei denen Versuchspersonen freiwillig nur wenige Stunden schliefen oder ganz auf Schlaf verzichteten.

Der Appetit wird durch Hormone gesteuert. In der Magenwand wird beispielsweise das Hungerhormon Ghrelin gebildet, das ein Hungersignal auslöst und zum Essen auffordert.

Das in Fettzellen gebildete Sättigungshormon Leptin löst dagegen ein Sättigungssignal aus, das den Appetit  vertreibt und uns vom Essen abhält.

Der Schlaf bewirkt ein Ansteigen des Leptinspiegels im Blut, sodass es uns möglich ist während des Schlafs locker 7 oder 8 Stunden nichts zu essen, weil wir keinen Hunger spüren.

Der hemmende Einfluss des Schlafs auf den Spiegel des Hungerhormons Ghrelin ist noch nicht ausreichend erforscht.

Insgesamt begünstigt zu kurzer Schlaf den Einfluss appetitanregender  Hormone (wie Ghrelin) und schränkt den Einfluss appetithemmender Sättigungshormone (wie Leptin) ein.

Das Gesamtresultat besteht darin, dass wenig Schlaf mehr Hunger und mehr Nahrungsaufnahme bewirkt.

Kann Schlaf schlank machen?

Wer sich nachts vor dem Zubettgehen und morgens nach dem Aufstehen auf die Waage stellt, hat den Beweis, dass unser Körpergewicht im Schlaf abnimmt.

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Ungefähr 500 Gramm verflüchtigen sich im Schlaf. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, denn bereits am Abend sind die 500 Gramm wieder zurück, denn es handelte sich lediglich um Wasser, das nachts verdunstete und tagsüber wieder nachgefüllt wurde.

Es ist aber auch möglich, nachhaltig beim Abnehmen im Schlaf nachzuhelfen.

Wenn abends keine oder nur wenige Kohlenhydrate (z.B. Brot, Teigwaren, Müesli) gegessen werden, kann die Fettverbrennung nachts im Schlaf angekurbelt werden, sodass sich die ungeliebten Fettpolster verkleinern können.

Empfohlen wird abends ein eiweissbetonter Imbiss (z.B. Fisch, Fleisch, Geflügel, Käse und Gemüse). Das Abendessen sollte nicht zu spät eingenommen werden (mindestens 4 Stunden vor dem Zubettgehen).

Wein oder Bier zum Abendessen und ein alkoholischer Schlummertrunk sind nicht ratsam, weil die Leber sich mit dem Alkoholabbau beschäftigen muss, statt sich nachts voll auf ihre Entgiftungsfunktion konzentrieren zu können.

Und die Hauptsache: Gönnen Sie sich und Ihrem Stoffwechsel jede Nacht 7 bis 9 Stunden Schlaf!

Sturm im Blutzuckersee

Leicht verdauliche, kohlenhydratreiche Snacks bringen hohe Wellen in den üblicherweise glatten Blutzuckersee.

Ein Snack treibt den Blutzuckerspiegel in einer hohen Welle steil hinauf. Weil der Körper darauf mit starker Insulinausschüttung reagiert, bricht die hohe Welle abrupt ab und reisst den Blutzucker auf den Grund des Blutzuckersees hinunter.

Hier meldet sich Heisshunger, der zum nächsten Snack verleitet und die nächste hohe Blutzuckerwelle provoziert.

Ballaststoffreiche Nahrungsmittel, die langsam verdaut werden, können dagegen hohe Blutzuckerwellen und Heisshungerattacken verhindern.

Nachts im Schlaf bleibt der Blutzuckersee normalerweise glatt. Man könnte zwar vermuten, dass der Blutzuckerspiegel im Schlaf immer tiefer absinkt, weil wir nichts essen und der Zuckernachschub fehlt.  Tatsächlich wird aber der Blutzuckerspiegel wie bei einem ruhigen, glatten See auf konstantem Niveau gehalten.

Der Abfluss von Zucker ins Hirn und in andere Gewebe wird kompensiert durch den Zufluss von Zucker aus den Speichern der Leber.

Quelle: Meine Gesundheit_Sommer_2014. Autor: Fred Lienhard Fritsche

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